insects & light

UV-Fotografie

Die meisten Tiere können ultraviolette Strahlung sehen – Säugetiere einschließlich des Menschen haben diese Fähigkeit im Laufe der Evolution aber verloren. Schmetterlinge, Bienen und andere Insekten sehen die Welt anders als Menschen: Während langwelliges rotes Licht kaum von ihnen gesehen wird, spielt kurzwelliges UV eine wichtige Rolle. Unsere Kameras und Monitore benutzen den RGB - (Rot Grün Blau) Farbraum. Ein Insekt würde einen GBU (Grün-Blau-UV) Farbraum benötigen. Die Augen von Vögeln sind Säugern und Insekten deutlich überlegen, denn sie können eine „Farbdimension“ mehr sehen: sie sind nicht trichromatisch, sondern tetrachromatisch (vier Farben: RGBU).

Bei der UV Fotografie werden Spezialobjektive und Filter an einer umgebauten Kamera verwendet. Dies erlaubt Einblicke in eine Welt, die unsere Augen nicht sehen können – und ermöglicht viele spannende wissenschaftliche Untersuchungen, die sich von der eingeschränkten Wahrnehmung des Menschen abheben. INSECTS & LIGHT nimmt Auftragsarbeiten im Bereich UV-Fotografie an.

Vergleich Normalbild mit dem U-Kanal

Links sieht man einen Feuerfalter und einen südamerikanischen Bärenspinner im normalen RGB (Rot/Grün/Blau) Modus – so wie man es gewohnt ist. UV Fotografie kann einen weiteren Farbkanal produzieren, den U-Kanal. Dieser kann für das menschliche Auge unsichtbare Muster zeigen. Der Feuerfalter zeigt z.B. eine intensive Reflexion unter UV.

Falschfarbenbilder

Mit Hilfe von Falschfarbenbildern kann man einen Eindruck davon gewinnen, welche Farbinformationen einem Insekt zur Verfügung stehen. Hierfür werden die vorhandenen Farbkanäle anders als üblicherweise gefüllt. Im Rotkanal wird die grüne Information dargestellt, im Grünkanal die blaue Information und im Blaukanal die UV-Information. Alles verschiebt sich also in den kürzerwelligen Bereich.

Interessant ist in den rechten Bildern vor allem, was blau und magenta erscheint, denn dies entspricht der UV Reflexion. Bei vielen Pflanzenblüten gibt es keine oder nur geringe UV Reflexion (wie bei Kornblume und Salbei). Bei einigen Blüten wie z.B. Königskerzen gibt es aber sehr deutliche Signale. Besonders spektakulär sind Blüten von Sonnenblumen, Rudbeckia und verwandten Arten. Dort macht UV Fotografie sichtbar, dass die Blüten tatsächlich zwei deutlich unterschiedliche Farben haben. Menschen können nur Gelbtöne unterscheiden.

UV- und Infrarot-Fotografie

Während UV von den meisten Tieren gesehen wird, ist dies bei Infrarot (IR)- Strahlung nicht der Fall; die Energie ist zu schwach. Interessante und meistens auch sehr schöne Bilder enstehen aber auch in der IR Fotografie. Die Beispiele unten zeigen normale RGB Bilder (links), UV Fotos (mitte) und IR Fotos (rechts). UV und IR Bilder unterscheiden sich drastisch. UV Strahlung und blaues Licht werden von der Atmosphäre stark gestreut, was zu einem sehr hellen Himmel führt. Langwellige IR-Strahlung wird kaum gestreut, so dass der Himmel sehr dunkel wirkt. Die Vegetation absorbiert UV Strahlung (wie auch Sonnencreme auf der Kinderhand), aber refektiert IR Strahlung. Dies führt zu den charakteristischen „Schneebildern“, in denen belaubte Bäume (oder Dünen) aussehen wie an einem frostigen Wintermorgen.

—  Meine wichtigsten Arbeitsbereiche  —